Was ist predictive eCommerce?
Zurück zu unserem Beispiel von vorhin. Ein kleiner Ausblick in die Zukunft würde uns folgendes zeigen: nach einem Geschäftsjahr wertvoller Datenaggregierung, erkennt das System eigenständig, ob das Motoröl saisonal verstärkt verkauft wird. Das könnte bedeuten, dass es einen automatisierten Warenversand mit fest hinterlegtem Budget nach einiger Zeit gibt. Eine Art Abo, nur wesentlich flexibler und individueller abgestimmt.
Ähnliche Modelle findet man im Consumer Bereich von Druckerpatronen oder Kaffee. HP bietet auf Verbrauchsbasis ihr Abomodell an. Diese Daten werden vom Drucker direkt an den Hersteller gesendet. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus gedruckter Seitenanzahl und Füllstand.
Ähnlich wie bei einer Versicherung auch, gibt man an, wie viel Leistung man voraussichtlich benötigt. Nun bucht man sein Abo bei HP beispielsweise für 100 Seiten im Monat. Auf dieser Basis, und auf der des Füllstandes der Patronen, wird der automatische Versand in die Wege geleitet. Verbraucht der Nutzer mehr als in seinem Abomodell angegeben, kosten je zehn weitere Seiten einen Euro zusätzlich.
Dieses Beispiel soll lediglich erläutern, wie einfach es mithilfe von internetfähigen Geräten jeder Art und einem guten Framework ist, einen großen Schritt Richtung Predicitve eCommerce zu machen. Ob Motorenöle, Kaffee oder Druckerpratonen, datenbasierter eCommerce für automatischen Versand ist ein unschlagbarer Wettbewerbsvorteil.
Einsatzfelder von IoT im eCommerce
Wir haben bereits den Use case für automatisierten Versand ähnliches eines Abos besprochen. Damit sind aber noch lange nicht die Grenzen von IoT und predictive eCommerce erreicht.
Durch das Tracking des Bestands beim Kunden können zudem Sales Prozesse im After-Sales Sektor automatisiert werden. Fehlerquellen durch menschliche Einschätzung der Bestellmenge werden dadurch ebenso minimiert wie der zusätzliche Zeitaufwand für die manuelle Bestellung.
Die Daten können ebenfalls für das eigene Lager und Logistik genutzt werden, um auf saisonale Nachfrage oder Lieferengpässe deutlich besser vorbereitet zu sein. Wenn die Konkurrenz nicht mehr liefern kann, aber man selbst Ware da hat, ist man schnell die Nummer eins. Die Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit durch derartige Angebote sind nicht zu unterschätzen.
Quellen:
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Photo by Reuben Juarez on unsplash
Über den Autor
Michael Rohrmüller ist ein erfahrener E-Business-Experte mit über 20 Jahren Erfahrung in der Branche. Als CEO und Gründer von PixelMechanics | The e-Business Enablers hat er zahlreichen Unternehmen dabei geholfen, sich in der digitalen Landschaft zu behaupten, wobei er sich auf E-Commerce und B2B-Lösungen spezialisiert hat. Mit Sitz in Nürnberg bietet er seinen Kunden weltweit strategische Beratung und fungiert als zuverlässiger Sparringspartner. Sein innovativer Ansatz und sein Engagement für den Erfolg machen ihn zu einer gefragten Autorität auf dem Gebiet des E-Business.